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Ghana: Schwestern kämpfen gegen Menschenhandel durch Aufklärung in den Schulen

Die Tricks der Täter kennen

 Die Tricks der Täter kennen  TED-034
24. August 2024

Die Missionsschwestern Unserer Lieben Frau vom Heiligen Rosenkranz leiten ein Sensibilisierungsprogramm gegen Menschenhandel in Schulen in der Kwahu Afram-Ebene im Osten Ghanas. »Wir klären die Schülerinnen über einige Tricks auf, die die Täter anwenden, um an ihre Ziele zu gelangen«, unterstreicht Sr. Joy Abuh, Beauftragte des Talitha Kum-Netzwerks für Ghana.

Ein fortlaufendes Sensibilisierungsprogramm, um Schülerinnen vor Menschenhandel zu schützen: das Talitha Kum-Netzwerk mit Sitz in der ghanaischen Kleinstadt Donkorkrom organisiert dies für die Schulen im Afram Plains District. Der Kurs wird von den Missionsschwestern Unserer Lieben Frau vom Heiligen Rosenkranz durchgeführt. Ihre Sendung ist es, sich für Menschen in jeder Art von Not einzusetzen, insbesondere für die Armen, Unterdrückten und Ausgebeuteten.

Sr. Joy Abuh leitet den Kurs. Die in Nigeria geborene Missionarin arbeitet als Schulseelsorgerin und Lehrerin in der Donkorkrom Agricultural Senior High School. Seit Anfang 2024 hat sie mehrere Schulen in den Dörfern besucht und wird dies auch weiterhin tun, um die Schülerinnen für das Thema des Menschenhandels zu sensibilisieren. Einige der Schulen, an denen die Kampagne kürzlich durchgeführt wurde, sind die St. Michael’s Junior High School, Donkorkrom, Atakora Basic School, Donkorkrom, St. Mary’s Vocational/Technical Senior High School, Adeemra, und Donkorkrom Agricultural Senior High School.

Ziel der Kampagnen ist es, die Schülerinnen über die beunruhigende Verbreitung verschiedener Formen des Menschenhandels aufzuklären. »Wir informieren sie über einige der Tricks, die die Täter anwenden, um an ihre Opfer zu gelangen, zum Beispiel, wenn sie ihnen vorgaukeln, dass sie in den Städten Arbeit finden und genug Geld sparen können, um ihre Familien zu Hause zu versorgen«, so Sr. Joy.

Sie weist auch auf einige der Gefahren hin, die mit dem Menschenhandel verbunden sind, zum Beispiel dass die Opfer gegen ihren Willen zur Prostitution, zur Hausiererei, zur Arbeit als Hausmädchen oder zu dem, was man als »moderne Sklaverei« bezeichnen könnte, gezwungen werden. Dabei haben sie keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. »Wir raten ihnen, wachsam zu sein und auch auf ihre Mitschülerinnen aufzupassen, indem sie mutmaßliche Fälle von Menschenhandel, Kinderarbeit und Kinderehen und andere Formen des Missbrauchs der zuständigen Behörde melden.«

Sr. Joy teilt die Hoffnung und das Gebet aller Gottgeweihten, dass eines Tages der Menschenhandel ein Ende haben wird, nicht nur in Ghana, sondern in allen Teilen der Welt, wo er praktiziert wird.

Das »Talitha Kum Ghana Network« ist eine Nichtregierungsorganisation, die im März 2018 ins Leben gerufen wurde. Ihr gehören Männer und Frauen des geweihten Lebens sowie einige Laien an. In Ghana arbeiten die Gottgeweihten unter der Schirmherrschaft der Konferenz der Höheren Ordensoberen zusammen, um ein Modell der Zusammenarbeit im Kampf gegen Menschenhandel und Ausbeutung zu schaffen: Durch Interessenvertretung und Sensibilisierungsprogramme in Schulen und Gemeinden soll ein Bewusstsein für die Gefahren geschaffen werden, die auf dem Weg derjenigen lauern, die die Dörfer verlassen, um ihr Glück in den Städten zu suchen.

Während in den ländlichen Gebieten wie Donkorkrom hauptsächlich präventive Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt werden, setzen sich die Ordensleute des Talitha-Kum-Netzwerks in größeren Städten, zum Beispiel in Kumasi in der Ashanti-Region, für die Opfer ein und kümmern sich um sie.

#sistersproject

Von Sr. Sylvie Lum Cho MSHR