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Die Mission der Dienerinnen der Immaculata in der Ukraine

In den Herausforderungen der heutigen Zeit dem Charisma einen Sinn verleihen

 In den Herausforderungen der heutigen Zeit dem Charisma einen Sinn verleihen  TED-039
27. September 2024

Die Dienerinnen der Immaculata in der Ukraine bemühen sich mit großem Engagement, die Wunden des Krieges durch psychologische Hilfe und Unterstützung für die Ehefrauen und Mütter der Gefallenen zu heilen. Sie kümmern sich um die Kinder von Soldaten, die im Krieg gefallen sind. Die Schwestern üben ihren Dienst in Städten aus, in denen es ständig Fliegeralarm gibt und die Gefahr besteht, von Bomben getroffen zu werden. Aber keine der Schwes-tern hat den Wunsch geäußert, in eine sicherere Stadt versetzt zu werden.

Seit fast 132 Jahren setzt diese Kongregation der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche die Mission fort, welche die selige Josaphata Hordashevska begonnen hat. Dabei setzen sie die Grundüberzeugung der Mitgründerin der Kongregation der Dienerinnen der Immaculata um: »dienen, wo die Not am größten ist«.

Als Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Welt konzentrieren sich die Schwestern auf die Unterstützung von Familien in schwierigen Lebensumständen. In der Ukraine sind sie in zwei Sozialprogrammen aktiv. Insbesondere führen die Schwestern seit 23 Jahren das Projekt »Brücke der Hoffnung« durch, mit dem sie derzeit über 100 Kinder unterstützen. Seit dem Beginn dieser Initiative konnte dank zahlreicher Wohltäter mehr als 300 Kindern geholfen werden. In den Klöstern gibt es dreizehn Zentren der »Brücken der Hoffnung«, in denen sich die Schwes-tern um die geistlichen Bedürfnisse von Waisenkindern und Kindern aus armen, kinderreichen Familien kümmern. Unter anderem geben die Schwestern Katechese und organisieren Wallfahrten. Sie unterstützen die Kinder somit geistlich und leisten materielle und soziale Hilfe.

Ein weiterer Bereich des sozialen Dienstes wird derzeit mit dem Projekt »Haus der Hoffnung« in Lemberg entwickelt, das Menschen aus sozial schwachen Gruppen helfen und sie unterstützen soll: Waisen, die auch infolge des Krieges einen oder beide Elternteile verloren haben, Binnenflüchtlinge, arme Familien mit vielen Kindern, Familien in schwierigen Lebensumständen und Studentinnen in prekären Verhältnissen. Die ersten Bewohner dieses Hauses für Benachteiligte waren Familien mit Kindern, die seit 2014 vor dem Krieg im Donbass flohen. Zu Beginn der Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 wurde das »Haus der Hoffnung« zu einer Unterkunft für Binnenflüchtlinge.

Nach der groß angelegten russischen Invasion in der Ukraine kümmerten sich die Dienerinnen der Immaculata mit der Hilfe ihrer Mitschwestern in Polen und von Wohltätern um Kriegswaisen, die Kinder von im Krieg gefallenen Soldaten. Bis heute kam das Projekt mehr als 120 Kindern zugute. Es verlangt großen Einsatz und erfordert die Nähe der Schwestern zu Witwen und Waisen, um denen, die es wirklich brauchen, geistigen Beistand zu leisten. Sr. Anna Drozd, Leiterin des Projekts, berichtet, dass die polnischen und ukrainischen Schwestern gemeinsam die Witwen und Waisen unterstützen, indem sie ihnen verschiedene Gü-ter besorgen: Lebensmittel, Kleidung, Medikamente, Produkte des täglichen Bedarfs und Haushaltswaren. Im Rahmen dieses Projekts organisieren die Schwestern Ausflüge und Reisen für die Kinder, damit sie in ihrer Kindheit wenigstens etwas Freude erleben, sich mit Gleichaltrigen treffen und neue Freunde und Gleichgesinnte finden können. Das Projekt zur Unterstützung der Familien von Militärangehörigen im Kampfeinsatz wird in mehreren Städten der Ukraine durchgeführt.

Die Schwestern engagieren sich sehr für die Heilung der Wunden des Krieges, indem sie den Ehefrauen und Müttern der Gefallenen psychologische Hilfe und Unterstützung zukommen lassen, den Bedürftigen zuhören und vor allem für die Kriegsopfer und ihre Familien beten. Die Schwestern bieten Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Konfessionen geistlichen und psychologischen Beistand und verschiedene Hilfen an und bemühen sich so, Christus, der in jedem Menschen gegenwärtig ist, zu dienen.

Im Rahmen der oben erwähnten Dienste wurden Seminare zum Thema »Kampftrauma. Wie man dem Militärpersonal helfen kann« durchgeführt. Mehrere Schwestern stehen zur Verfügung, um an die Front zu gehen, darunter Schwes-ter Tadeia Klanza, die den Soldaten und Militärseelsorgern verschiedene Arten von Hilfe bringt. Eine andere Schwester ist Ergotherapeutin und unterstützt die Rehabilitation von Soldaten in Truskavets in der Region Lviv.

Für die Dienerinnen der Immaculata in der Ukraine ist es sehr wichtig, ihren vor dem Krieg ausgeübten Dienst fortzusetzen und zu beten und damit Standhaftigkeit und Bereitschaft in den gegenwärtigen Herausforderungen zu zeigen. Unter diesen schwierigen Umständen bleiben die Schwestern der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche bei ihrem Volk, teilen Trauer, Schmerz und Verlust, trocknen die Tränen derer, die leiden, bleiben solidarisch mit denen, die in Not sind, üben sich in Ausdauer und Mut und bringen Licht, wo Dunkelheit herrscht.

#sistersproject

Von Sr. Emilia Vandych SAMI