Augsburg. Im Bistum Augsburg ist am Sonntag, 14. Juli, das Ulrichsjahr zu Ende gegangen. Das Jubiläum wurde mit Gottes-diensten, Veranstaltungen und Aktionen begangen, bei denen das Leben und Wirken des Stadt- und Bistumspatrons in den Mittelpunkt gerückt worden war. Anlass war der 1.100 Jahrestag der Bischofsweihe und der 1.050. Todestag des heiligen Ulrich (890-973). Der Schrein mit dessen Gebeinen kehrte nun in die Krypta der Basilika Sankt Ulrich und Afra in Augsburg zurück.
Ihn erfüllten Staunen und Dankbarkeit über so viele »beglückende Begegnungen, über so viel Kreativität und eine solche Tiefe des Glaubens«, wie er sie habe erleben dürfen, sagte Bischof Bertram Meier beim Abschlussgottesdienst in der Ulrichsbasilika. Der Heilige zähle zwar nicht zu den klassischen 14 Nothelfern, aber sei doch zweifellos einer der zentralen »Rettungskräfte des Glaubens« im Bistum. Meier wies auf den Fisch hin, den Ulrich als Erkennungszeichen bei sich führe, und auf dessen Element, das Wasser. So sei der Heilige jahrhundertelang angerufen worden zum Schutz vor Hochwasser und bei Unfällen, die rund um Bäche und Flüsse passieren könnten. Dabei nahm Bischof Meier Bezug auf die jüngste verheerende Hochwasserkatastrophe, die an vielen Orten im Bistum schlimme Spuren hinterlassen und Menschen ihr Hab und Gut genommen habe.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Bischof an aller Helferinnen und Helfer beim sogenannten Jahrhunderthochwasser Anfang Juni. Zugleich gelte das Gebet all jenen, die bei der Katastrophe verunglückt seien sowie jenen, deren Existenzgrundlage in gerade einmal drei Tagen unwiederbringlich zerstört worden sei. Wasser sei ein unschätzbares Gut und habe doch tödliche Auswirkungen. Der menschengemachte Klimawandel habe das Öko-Sys-tem nachhaltig gestört, »und inzwischen spüren auch wir in Europa die Auswirkungen«. Hier gelte es gegenzusteuern.
Das Ulrichsjubiläum hat nach den Worten von Bischof Meier die Weite des Bistums erreicht und eine Breitenwirkung in vielen Gemeinden, Verbänden, Gruppen und bei Einzelnen erzielt. Nun hoffe er, dass die Botschaft der Feiern und Veranstaltungen auch in die Tiefe gingen. »Wenn wir gemeinsam in die Zukunft gehen und aufmerksam sowohl auf die Stimme Gottes als auch auf die Stimmen der Menschen hören, wächst Synodalität als Haltung in unseren Gremien, Ausschüssen und Gemeinschaften.«